Dienstag, 24. September 2019

Allgäu 🌄


Muh!


Nachdem die Nachte im Zelt so kalt wurden, haben wir uns entschlossen, die Tage im Allgäu in einer Ferienwohnung zu verbringen, auch wenn das unseren Geldbeutel arg strapaziert. Wir hatten Glück und haben einen kleinen Ferienhof in der Nähe von Oberstdorf gefunden. Dort gab es Kühe, Katzen und drei Esel.










Das Wetter war die ganzen drei Tage grandios! Kaum Wolken am Himmel, über 20°C.
Natürlich war unser erster Ausflug eine Fahrradtour zu einer echten Sennerei, Bergkäse kaufen, denn das gibt es im Allgäu noch recht verbreitet.










Wie durch einen Zufall sind wir zum besten Zeitpunkt in die Region gereist, denn in dieser Woche fanden traditionell die Viehscheide statt - alle Kühe werden von den Alpen hinab zu den Eigentümern zurückgebracht. Samstag war der Höhepunkt und größte Viescheid in Obermaiselstein mit über 1200 Kühen von 11 Alpen, ein riesiges Volksfest (für dortige döfliche Verhältnisse).
























Auf dem Nebelhorn
Ansonsten nutzten wir die Zeit, uns mit Alex' Tante zu treffen, auf einem der höchsten Berge - das Nebelhorn, ca. 2200m - zu wandern, lecker Spätzle zu essen ... und natürlich Fahrrad fahren 😁.









Unser neues Bett
Am Montag sind wir in die Schweiz aufgebrochen und inzwischen bei unseren neuen Gastgebern angekommen. Es handelt sich um einen Bauernhof mit knapp 30 Kühen, 4 Enten und einer Katze. Auf dem Hof leben dort drei Generationen: Oma Doris, Opa Peter, Papa Flavian, Mama Priska und die Kinder Nea, Eva und Albin.
Unsere Unterkunft ist diesmal in der Scheune und wir schlafen in einem Bett aus Strohballen, total bequem 😊.

Wir bleiben voraussichtlich eine Woche.






Die Aussicht ist fantastisch auf 750 m.u.N., atemberaubend die Weite und Höhe der Schweizer Berge; nicht annähernd mit den "Hügeln" des Alpenvorlandes in Deutschland vergleichbar.

Schweizer Zentralalpen, Blick aus dem Fenster

Donnerstag, 19. September 2019

Biohof Graisch

Und schon wieder ist eine Woche rum, wir liegen im Zelt und lassen die letzten Tage Revue passieren.
 

Nachdem uns letzte Woche unsere Gastgeberin in Südbayern aus gesundheitlichen Gründen abgesagt hatte - nicht das wir für diesen Stop extra einen Umweg machten und alle Planungen umwarfen 😞 - mussten wir schnell eine Alternative finden. Kurzerhand sind wir auf das Angebot von Chloé aufmerksam geworden (wieder Urlaub gegen Hand), und wie das Schicksal so wollte, durften wir schon am nächsten Tag in die fränkische Schweiz zum Biohof Graisch fahren. Uns erwartete sogar eine eigene Wohung 😀.
Man kam sich allerdings etwas in der Zeit zurückversetzt vor, denn mal abgesehen von der Farbgestaltung der 60er Jahre im Badezimmer und der Tapeten, gab es keinerlei störende Strahlenbelastung durch Telekommunikationsunternehmen 😅, E-Mail, SMS und Co. hatten keine Chance. Digital Detox quasi, ganz nebenbei und vollkommen gratis. Es gibt Menschen, die bezahlen Geld dafür... Wie auch immer, Zeit zu lesen war also da - Aldous Huxley's Brave New World 😂.


Der Hof wird erst seit einem Jahr von Chloé und Chris geführt. Neben dem Umbau und der Renovierung des Hauses (60 Jahre alt und nie was gemacht) haben sie noch eine biologische Landwirtschaft gegründet. 10 ha Land, momentan im Nebenerwerb mit Getreide, Kartoffeln und Weidefläche bewirtschaftet. Es gibt 21 gerettete Hühner (aus der Massenzucht), 2 Kaninchen, 2 Ziegen und eine Katze. Achso, natürlich dürfen die 3 Pferde nicht fehlen.
Bei soviel Pioniergeist fallen viele Arbeiten an und für manches fehlt die Zeit. So konnten wir den beiden, die übrigens auch noch Vollzeit arbeiten, bei dem ein oder anderen gut unterstützen.



Natürlich haben wir wieder Kartoffeln geerntet, die Tiere versorgt und ausgemistet, ein bisschen aufgeräumt und einen alten Hühnerstall abgerissen, um Platz für einen neuen zu schaffen.








Als Belohnung durfte Linda Pony reiten, was für ein Highlight  😍.








 Neben der Arbeit auf dem Hof haben wir natürlich die fränkische Schweiz mit dem Fahrrad erkundet, sind in Höhlen geklettert, haben Eis gegessen und die fränkische Braukunst genossen.





Jetzt sind wir auf dem Weg ins Allgäu und machen für zwei Tage Zwischenstopp in Augsburg.


Dienstag, 10. September 2019

Urlaub gegen Hand 👏

Die erste Woche ist vorüber und eine erste tolle Erfahrung liegt hinter uns. "Urlaub gegen Hand", was eine tolle Erfindung!

Linda und Emil

Wir waren am Ende 9 Tage bei den Krämers und haben: Kartoffeln geerntet, Unkraut gejähtet, Essen gekocht, Kuchen gebacken, auf die Kinder aufgepasst und ein Entenhäuschen gebaut.



Bei der Kartoffelernte
 






Alles irgendwie nebenbei und ohne Stress.








Ach ja, wir sind auch noch 100 km Fahrad gefahren, ins Kindertheater gegangen und Sightseeing war auch noch drin.

Wir fanden es so toll, dass wir direkt das nächste passende UGH-Angebot angefunkt haben und uns spontan entschlossen, nach Niederbayern zu fahren... Permakultur, Hühner, Katzen, zwei kleine Kinder, klang einfach zu verlockend 😀.

Jetzt sind wir hier auf halber Strecke auf einem kleinen Campinplatz in der Nähe von Nürnberg und gerade hat unsere Gastgeberin aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt, so schade 😭.

Wir wissen noch nicht wie es die nächsten Tage weitergeht, mal schauen was sich ergibt, irgendwas wird uns einfallen 😏.


Dienstag, 3. September 2019

Los geht's, das Abenteuer ruft... 🚗💨

Etwas später als gedacht starten wir den Motor und brummen davon. Raus aus dem Alltag, aus unserem kleinen Wohnidyll neben der Burgruine mit dem tollen Ausblick und Linda's vielen kleinen Spielkameraden. Wobei, Alltag gibt es eigentlich seit zwei Monaten nicht mehr, wir sind mehr oder weniger ständig auf der Durchreise 😅.

Aber halt! Motor starten, Brumm Brumm, was ist das denn? Das klingt ja wie Radelkönige ohne radeln 😱.
Richtig, wir mussten schon vor längerem erkennen, dass mehrere Stunden Anhängerfahrt für ein 2-jähriges Kind einfach nicht denkbar ist und große Distanzen nicht in kurzer Zeit zu absolvieren sind. Das man bei kurzen Strecken dann logischerweise schon mittags auf dem Campingplatz abhängt und von Schaukel zu Sandkasten wechselt,  bis irgendwann die Sonne untergegangen ist, kam uns leider vorher nicht in den Sinn.
Schweren Herzens ließen wir unseren Fahrradtraum platzen, wie gerne wären wir den Jakobweg nach Portugal per velo gepilgert 😥.
Es half nichts, wir konnten nicht einfach so  tun, als "würde das schon irgendwie gehen". 
Also musste schnell ein neuer Plan her, denn immerhin wollten wir zwei Wochen später losfahren. Wir überlegten, ob wir größere Distanzen nicht einfach mit dem Zug absolvieren könnten, aber mit unserem Gespann wäre das sehr kompliziert und auch recht teuer geworden. 
Wir könnten aber auch einfach unser Auto nehmen, aber nur mit dem Auto statt Fahrrad, dass ließ unser Gewissen nicht zu. Am Ende entschieden wir uns für eine Variante, die uns auch ohne Rad spannende und herausfordernde Erlebnisse verschaffen soll. Wir suchen uns bevorzugt Höfe, möglichst mit Kindern und Tieren, arbeiten ein bisschen mit, bleiben vielleicht eine Woche oder länger und erkunden von dort aus die jeweilige Region.
Unsere erste Station ist Dank sozialer Netzwerke schnell gefunden, nicht weit weg,  wir bleiben sogar in der Pfalz.
Wir wohnen in einem Wohnwagen im Garten der Familie Krämer in Haßloch, dem größten Dorf in Rheinland-Pfalz.