Donnerstag, 19. Oktober 2017

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben..😌

Der letzte Eintrag ist schon sehr lange her. Leider kommen wir derzeit nicht dazu, unsere Reise textuell aufzubereiten.
Allerdings halten wir stets die Route auf dem Blog aktuell und posten alle paar Tage ein Bild auf Instagram/Facebook, um euch zumindest  ein wenig teilhaben zu lassen.

Viele Grüße von unterwegs! ✌



Dienstag, 12. September 2017

Geheimtipp Tschechien

Wir hatten beide keinerlei Vorstellung was in Land Nummer Fünf auf uns zu kommen wird. Unsere Erwartungen waren nach Polen nicht sehr hoch, doch wir sollten positiv überrascht werden. Direkt ab der Grenze werden wir von einem super Radweg empfangen, sowieso sind die Straßen hier sehr gut befahrbar. Wenn mal etwas mehr Verkehr herrscht, wird dem Radfahrer immerhin ein schmaler Seitenstreifen zugestanden. Größtenteils führt unsere Route ohnehin durch die wunderschöne Landschaft Tschechiens, romantische Wege durch den Wald, entlang an weiten Feldern und auch einige herausfordernde Hügel waren dabei. Wir sehen es als Vorbereitung um die Oberschenkel fit für die Alpen zu machen. Wir begegnen vielen Rennradlern und noch mehr Mountainbikern und können die Begeisterung der Tschechen sehr gut nachvollziehen, bei den schönen Strecken.

Tschechien hat zwar keinen Meerzugang, aber etliche kleine Seen, an denen sich immer mindestens ein Campingplatz, oft sogar eine große Freizeitanlage mit allem was man sich vorstellen kann, befindet. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Bei schlechtem Wetter haben wir nicht lange gezögert in einer Pension zu übernachten und uns diverse Gulasch- und Knödelgerichte schmecken lassen. Es hat Spaß gemacht mal nicht aufs Geld schauen zu müssen. Da wir den krassen Hochsommer im kühlen Norden verbracht haben, müssen wir uns erst wieder aklimatisieren, freuen uns natürlich trotzdem über das fantastisch warme Wetter.

Drei volle Tage Pause gönnen wir uns in der Hauptstadt. Einquartiert in einer privaten Wohnung im alternativen Künstlerviertel von Prag fühlen wir uns sehr wohl. Es ist viel zu anstrengend sich durch die Massen an Touristen zu drängeln, daher lassen wir das Sightseeing etwas ruhiger angehen. Am Ende sind wir froh, aus der Stadt draußen zu sein und wieder auf dem Sattel zu sitzen. Dieser kosmopolitische Hotspot ist sicherlich sehenswert, hat aber nichts mit dem Tschechien zu tun, wie wir es außerhalb kennen gelernt haben. Unser Weg führt uns durch weitere sehr schöne Orte wie Budweis oder Krumau an der Moldau, dessen Altstadt sogar zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt, da sie so gut erhalten ist.

Etwas wehmütig haben wir dann am 4.September die Grenze zu Österreich überfahren. Wir werden definitiv wieder kommen, um die vielseitige Landschaft zu erkunden und die Gesellschaft der entspannten Tschechen und ihre deftige Küche zu genießen.

Zu guter letzt einige fotographische Eindrücke:


Böhmerwald

Unsere Wohnung in Prag

Sightseeing in der Hauptstadt

Trdlo - super leckeres traditionelles Gepäck mit süßer Füllung

Der Wildwuchs wird professionell in Form gebracht - Barber Shop "Tony Adams"

Lindas erste Schwimmstunde

Zum Glück hat es lange nicht geregnet

Die grüne Moldau, unser Begleiter

Montag, 28. August 2017

Packliste reloaded

Im Laufe unserer Reise hat sich schnell herausgestellt was wir zuviel eingepackt haben oder was sich noch optimieren ließe. Das erste Paket mit überflüssigem Zeug schickten wir nachhause als wir noch in Deutschland waren. Wir tauschten die kleine Spiritusflasche gegen die Primus 0,5Liter ein, sodass die Nachfüllflasche mit 1Liter genau aufgeteit werden konnte. Immer mit im Paket sind bereits gelesene Bücher und Unterwäsche. Da wir fast täglich waschen, besteht bei der Kleidung noch am meisten Einsparungspotenzial. Nach einem weiterem Monat in Schweden fernab von Campingplätzen, waren wir uns sicher: Was wir bis jetzt noch nicht benutzt hatten kann weg. Leider sind die Versandkosten abnormal hoch, dass wir garnicht an Ausmisten dachten. Zum Glück machten wir Bekanntschaft mit Matthias, der uns vorschlug auf seiner Rückreise von Göteborg unsere Sachen von Deutschland aus zu verschicken. Das Angebot nahmen wir gerne an und sortierten ein weiteres Mal aus. Wir überließen ihm Trinkbecher, den zweiten Kochlöffel, T-shirt von mir, Trikot von Jan, Schnuller von Linda und wieder Bücher und Unterwäsche. So konnten wir unsere Packtaschen neu organisieren und beschwingt weiter radeln. Es war ein richtig befreiendes Gefühl unnötigen Balast loszuwerden. Das letzte große Paket verschickten wir erst neulich aus Frankfurt/ Oder. Darin befand sich folgendes: Meine Schminke, Radhose, Thermoleggins, Jans Ersatztrikot (erst einmal getragen), Stilltücher, Sonnenmütze und Decken von Linda.

Man könnte fast meinen wir fahren jetzt nackt durch die Landschaft, aber einiges kam auch wieder dazu, bzw. wurde ersetzt.

Edelstahlbesteck: Das zwar leichtere Plastikbesteck ist zebrochen
Edelstahl-Trinkflasche: An den Plastikflaschen hatte sich durch die UV-Strahlen ein leichter Algenfilm gebildet, vorallem als wir nur Seewasser getrunken haben. Ich benutze weiterhin die Plastikflaschen und schüttel sie ab und zu mal mit Reiskörnern durch. Das reinigt auch, wenn man keine Flaschenbürste dabei hat.
Spanngurte: Die Gummispanngurte eignen sich immer noch um Wäsche hinten drauf zu schnallen, aber das schwere Zelt hat sie schon ordentlich ausgeleiert
Mini-Schneebesen: Sehr hilfreich bei sämtlichen Tütensuppen und Pülverchen, die im Wasser gelöst werden sollen
Sonnenbrille: Lindas absolutes Lieblingsspielzeug und somit stark beansprucht
Sonnenhut und Socken: Nicht im cottonbudbaby-Paket enthalten und musste daher seperat besorgt werden. Danke Michaela ;-)
Picknickdecke: Linda bewegt sich immer schneller voran, die kleine Decke reichte schon lange nicht mehr aus und wir freuen uns auch über einen trockenen Hintern, wenn wir auf einer feuchten Wiese Pause machen.
Rucksack: Bei uneseren Sightseeing-Pausentagen wurde der Jutebeutel auf Dauer doch zu schwer
Isomatte: Jans Isomatte meinte sich etwas aufblähen zu müssen, daher wurde sie kurzerhand ersetzt, was einigen logistischen Aufwand und Nerven kostete
Kleidung: Unsere weissen Trikots waren viel zu Flecken anfällig, meine Radhose zu weit und ein Flip Flop liegt irgendwo in Schweden im Wald

Danke Birgit und Wolfgang (Mama und Papa) für die Verwaltung unserer Post und die Aufbewahrung unseres Plunders!
 




Sonntag, 20. August 2017

Es lebe Europa

Auf unserem Weg entlang der deutsch-polnischen Grenze überqueren wir fast täglich die Oder, bzw. Neiße und nutzen die Vorteile beider Länder. Der Radweg auf deutscher Seite verläuft direkt auf dem Deich und erlaubt uns ein müheloses Vorankommen. Wir begegnen vielen anderen Radreisenden, die lieber Fluss abwärts unterwegs sind. Radwege in Polen hingegen sind quasi nicht vorhanden und die Straßen sind in einem katastrophalen Zustand. Das wollten wir uns nicht länger zumuten, sodass wir jetzt, Europa sei Dank, unser lustiges Grenzhopping veranstalten. Wir kommen schon ganz durcheinander mit den vielen Cents und Groszys im Portemonnaie. Wenn sich die Gelegenheit bietet, gehen wir gerne auf polnischer Seite einkaufen oder spazieren mal eben über die Brücke um in Slubice zu Abend zu essen. Natürlich sind die super günstigen Preise ein Grund, aber vorallem auch um die landestypischen Leckereien zu naschen. Die Kultur eines Landes lernt man doch am Besten über die Menschen und ihr Essen kennen.

Dass wir uns an einer Landesgrenze befinden, wird einem hier sehr eindrücklich veranschaulicht durch die vielen Relikte des Krieges: Brückenreste, die ins nichts führen, verfallene Fabriken mit Einschusslöchern und viele Ruinen, die wie Mahnmale der damaligen Zeit dem Verfall überlassen werden. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in einer Generation aufwachsen, die sich nicht annähernd vorstellen vermag, wie es wohl sein musste mit dieser ständigen Angst zu leben. In diesem Sinne passt unser neues Accessoir am Anhänger herrvorraend - Durch Europa- Für Europa!

Dieser Artikel konnte leider nicht eingescannt werden, weil er unbezahlbar ist

Pierogi (Teigtaschen) und Barszcz (Rote-Bete-Suppe)

Oder-Neiße-Radweg vs. Kopfsteinpflaster und Feldwege




Montag, 14. August 2017

Cześć Polska!

Eins ist klar, wir kommen mit unserem Blogeinträgen nicht hinterher... 😞

Wir geben uns aber weiterhin Mühe unsere Reise auch textuell Revue passieren zu lassen.

Auf jeden Fall haben wir Land Nr. 3 (Schweden, der Reisebericht folgt) auf unserer Reise nach knapp 6 Wochen - und damit fast 2 Wochen länger als geplant 😏 - hinter uns gelassen und vor einigen Tagen mit der Fähre von Ystad nach Swinoujcie übergesetzt. Wir haben uns dort bei perfektem Wetter einen Tag Pause am Meer gegönnt, bevor es weiter Richtung Szczecin  (ehem. Stettin) ging. Dort haben wir uns in einem luxuriösen Appartment eingemietet, um abermals für 2 Tage zu entspannen und ein wenig die Stadt zu erkunden.
Morgen brechen wir auf und radeln an der polnischen Oder-Neiße-Linie Richtung Tschechien weiter gen Süden.

Ein paar kolorierte Eindrücke:


Auf dem Weg nach Polen, 8 Std Fähre liegen dazwischen. 

Mittagspause am Wegesrand
Wodka-Wonderland, Auswahl vom Lieblingsschnaps der Polen im Supermarkt 


So sehr sie Wodka mögen, fahren Sie auch auf Bonbons ab 😁



Stettiner Schloss, ehem. Residenz der Herzöge von Pommern.

Sonntag, 23. Juli 2017

Dänemark: Ein Paradies für Radfahrer

Grenzübertritt
Ganze zwei Wochen haben wir uns Zeit gelassen, um gemütlich durch Dänemark zu radeln und wir sind begeistert. Es ist so angenehm hier mit dem Rad unterwegs zu sein. Vor allem Kopenhagen ist absolut sehenswert. Das Land ist bis auf einige Hügel meist flach und unterscheidet sich in den ländlichen Regionen nicht sehr von Schleswig-Holstein. Man sieht viele Reetdächer und Windräder, der dazugehörige Wind bläst genauso wie an der deutschen Küste. Auch wir durften erfahren, dass eine raue Brise an der Küste nicht zu unterschätzen ist und viel mehr Energie kosten kann als so mancher Berg. 


Gewöhnlicher Radweg an einer Landstraße
Sehr erfreulich war, dass der viele Verkehr endlich ein Ende hatte, die Straßen sind frei. Es gibt breite Radwege in einem top Zustand, teilweise sogar zweispurig, sodass man nebeneinander fahren und sich unterhalten kann ohne Gegenverkehr oder überholenden Fahrzeugen ausweichen zu müssen. Ein weiteres Plus ist, dass der Radfahrer gerade im urbanen Raum oft seine eigene Ampel und Abbiegerspur hat. Lästiges Warten an Fußgängerampeln und komplizierte Wegeführung an vielbefahrenen Kreuzungen ist passé. Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht!
Wo der Radweg fehlt sind so wenige Autos unterwegs, dass er ohnehin nicht notwendig ist. Das Phänomen der Landflucht kann man nämlich leider auch hier beobachten. Sobald wir uns von den Städten entfernten, entdeckten wir vermehrt verlassene, heruntergekomme Häuser und leere Geschäfte.

Aber nicht nur die Radwege sind ein Paradies, auch die Übernachtungsmöglichkeiten sind optimal für Radreisende. 

Shelter
Während unserer Zeit in Dänemark mussten wir kein einziges Mal auf einem Campingplatz übernachten, sondern nutzten das tolle Angebot der im Land verteilten Wetterschutzhütten (z.B. über bookashelter.com oder kostenlos über die Shelter-App). Eine einfache Holzhütte, zu einer Seite offen, war sie uns schon bei einigen Wind- und Regentagen ein willkommener Unterschlupf. Meistens befindet sich vor Ort auch eine Feuerstelle und ein Tisch mit Bänken. Manchmal hat man sogar den Luxus ein Plumpsklo und Zugang zu frischem Trinkwasser vorzufinden. Da Lebensmittel in Dänemark relativ teuer sind, kamen die maximal 30Kronen (ca. 4€) Spende für die ehrenamtlichen Leute, die diese Plätze pflegen, unserem Budget sehr zu Gute.  
Auf unserem Weg fuhren wir an vielen kleinen Verkaufsständen an der Straße vorbei, an denen man sich mit frischen Erdbeeren, Kartoffeln, selbstgemachtem Honig und Marmelade versorgen konnte; voller Vertrauen, dass der genannte Preis in der Spardose zurückgelassen wird. Verhungern kann man hier als Reisender also nicht, wobei die Supermärkte zusätzlich jeden Tag geöffnet haben. Wir vergessen schonmal gerne welcher Wochentag ist, da das für uns momentan ohnehin keine Rolle spielt...es ist quasi immer Wochenende :-)


Radwege in Kopenhagen
Wie Radfahrerfreundlich dieses Land ist, zeigt sich vor allem in der Hauptstadt. Wer in Kopenhagen nicht mit dem Rad fährt ist ziemlich doof. Bei der vorhandenen Infrastruktur ist das Rad das beste und schnellste Fortbewegungsmittel. 67% aller zurückgelegten Wege werden von den Kopenhagenern mit dem Fahrrad bestritten, obwohl nur 7% der Straßen als Radweg dienen; gefühlt natürlich mehr. Es gibt Fahrradläden und -werkstätten an jeder Ecke, massenhaft Stellplätze und man sieht alle möglichen Variationen an Lastenrädern. Diese dienen als Transportmittel von Kindern, über die Einkäufe bis zur eigenen Oma.



Wenn das Radfahren so attraktiv gestaltet wird, steigen mehr Leute aufs Rad- eigentlich logisch!
Nicht immer bestimmt die Nachfrage das Angebot, gerade in diesem Bereich ist andersherum der bessere Weg. Wenn man wartet, bis sich alle auf Rad setzen und dann beschweren, dass keine Infrastruktur vorhanden ist, kann man lange warten. Vor allem, wenn man sich das Ziel setzt, Verkehr und Abgase in den Städten zu reduzieren. 

Ein anderes Mittel könnte die Einführung einer zusätzlichen KFZ-Steuer sein. Ein Freund erzählte uns, dass diese 150% des Kaufpreises in Dänemark beträgt. Kein Wunder, dass so wenige und vorwiegend alte Autos auf den Straßen Dänemark unterwegs sind. Wie auch immer, eine nachhaltige, ökologische Verkehrswende kann nur durch politischen Willen erzeugt werden. Dänemark ist ein gutes Beispiel. 

Teuer aber doppelt lecker !!! :)
 

Achso, der dänische Staat hat sich noch etwas anderes überlegt um seine Bürger fit zu halten: Die Zuckersteuer. Das Geld, was wir bei der Übernachtung gespart haben, zahlten wir bei Lakritze, Schokolade und Backwaren wieder drauf. Diese Leckereien waren es uns jedoch absolut wert. Wer so viel Sport macht, darf auch schlemmen.



Abschließend können wir sagen, dass Kopenhagen zu einer unserer Lieblingsstädte geworden ist. Wir wären gerne länger geblieben. Nicht nur kulturell sehr vielseitig, sondern auch architektonisch. Eine schöne Mischung aus historischen Gebäuden und moderner Architektur. Keine einheitlichen Glaskästen, sondern total individuelle und innovative Lösungen. Als bekanntester Architekt ist hier nur BIG (Bjarke Ingels Group) zu nennen. Der verwandelt beispielsweise eine unattraktive Mullverbrennungsanlage, die niemand in seinem Stadtteil haben möchte, in eine einzigartige Skipiste und Touristenattraktion.

Kopenhagen Nyhavn

Wir sind gespannt, wie es in Schweden weitergeht, zumal wir dort eine deutlich längere Zeit verweilen. Dazu setzen wir in Helsingør in unserer eigenen Wartespur ein letztes Mal mit der Fähre über.


unterwegs an der dänisches Ostseeküste



Freitag, 21. Juli 2017

Lange Tage... und faul

Wieder geht ein langer Tag zu Ende und wieder keine News im Blog.
Die ersten Beschwerden sind schon eingegangen...😭

Wir geben unser der Bestes um regelmäßigere News zu posten.


Faulheit siegt ! ☺

Mittwoch, 28. Juni 2017

Deutschland – Ein Er“Fahr“ungsbericht per Rad


Eins vorweggenommen: Deutschland ist schön. Man muss aber manchmal ein bisschen danach suchen (siehe Bilder 😏).

Ungfähr so wie Helmut Kohl einst für den Osten Deutschlands blühende Landschaften versprach und dort (angeblich) nicht halten konnte, gilt das für den ehemaligen Westen gleichermaßen – mit dem Unterschied, dass es dort nie jemand wollte.

Möglicherweise gab es sie einmal, satte Wiesen, leuchtende Wälder oder klare Seen. In kleinen Abschnitten kann man sogar noch Reste erkennen. 
Heute werden diese Orte leider immer häufiger verdrängt, zerstückelt und durch Schweinefabriken, Blechlawinen und Maisfelder für die hauseigene Biogasanlage ersetzt…

…und wenn man doch mal an einen schönen Ort kommt radelt man 2 Kilometer weiter und schwupps - Wüste.

Wüste? Wo gibt’s in Deutschland bitte sehr Wüste? Betonwüste!

Die Rede ist hier nicht unbedingt von den urbanen Gebieten, die sicherlich eine beachtliche Fläche einnehmen. Es dreht sich vielmehr um Straßen. Gefühlt hat nämlich jedes deutsche Haus eine eigene Autobahnauffahrt.

Möglicherweise sind wir zu verwöhnt, da unsere bisherigen Touren nie mehr als 3-5 Tage und max. 250 km gedauert und sich daher immer in einem regional sehr eingegrenzten Bereich (z.B. Nationalpark, Biosphärenreservat, o.ä.) bewegt haben.
Zudem gelten unser Eindruck und unsere Erfahrungen nicht für das gesamte Bundesgebiet, sondern nur für die zurückgelegte Route zwischen Mainz und Flensburg.
Insgesamt sind wir ca. 1200 km quer durch Deutschland (5 Bundesländer) geradelt. Unsere Route führte uns dabei absichtlich durchs Hinterland, einerseits um die Landschaften zu genießen, andererseits um auf wenig befahrenen Land- und Nebenstraßen Verkehr aus dem Weg zu gehen. Pustekuchen! Wie oft wir auf unserem Weg unter, über teilweise auf oder neben ein- oder mehrspurigen Bundesstraßen, Autobahnen oder sonstigen vielbefahrenen Landstraßen radeln mussten und dabei von wildgewordenen Blechmonstern geschnitten wurden, ist unzählbar.

Sofern welche vorhanden sind, locken die Radwege jedoch keineswegs. Leider macht gerade der Straßenbauweltmeister bei den Radwegen mehr als schlapp, wobei man sagen muss, dass es hier ein starkes Nord-Süd-Gefälle gibt, die Qualität nimmt deutlich zu, je weiter man Richtung Meer radelt. 
Nervig ist es sicherlich, wenn man als Radler über holprige Schlaglochpisten geschickt wird, während 2m links von einem eine frisch asphaltierte Straße wartet, Radwege ohne Ankündigung im Nichts enden oder mitten durchs Nirwana geführt werden, obwohl man das Ziel schon sehen kann. 
Schlimm ist allerdings vielmehr die Rücksichtlosigkeit, mit der 95% der PKW-  und LKW-Fahrer – frei nach dem Motto „Die Straße gehört mir, bremsen können andere.“ – durch die Gegend heizen. Wenn dabei der Mindestabstand beim Überholen nur um die Hälfte eingehalten würde, müsste man nicht so oft um sein Leben bangen. Leider lassen sich diese Situationen nur durch weniger Egoismus oder/und eine bessere Rad-Infrastruktur vermeiden. Ob da was passiert? Vorerst plädieren wir für mehr Respekt und Rücksicht!

Sobald man weiter als 20km von einer größeren Stadt entfernt ist, wird die sog. Landflucht eigentlich überall spürbar, der Bau von immer mehr Umgehungsstraßen befeuert diese Entwicklung unserer Ansicht nach teilweise noch. Gerade im ländlichen Bereich kann sich der Autofahrer zwar im besten Fall über eine kreuzungsfreie Fahrt freuen, der Bäcker, Metzger, Lebensmittelhändler & Blumenverkäufer eher nicht, denn es kommt keiner mehr.
Überleben kann auf Dauer keiner. Auf unserer Reise gab es unzählige dieser Ortschaften. Leere Geschäfte an vielen Ecken. Schön ist das nicht, macht nachdenklich und hinterlässt oftmals einen bleibenden Eindruck.

Am spürbarsten für uns persönlich war jedoch der verursachte (Verkehrs-)Lärm. Wir hätten nicht gedacht, dass es so schwierig ist, einen Ort zu finden, an dem man in der Ferne nicht irgendeine Straße hören muss. Eigentlich kein Wunder, denn viele Straßen verursachen auch viel Verkehr. 

Unverständlich ist dabei umso mehr, dass das Vorhandene Ausmaß an Betongold in der Landschaft noch nicht auszureichen vermag. Wenn man an Verkehrsprojekten (regional oder überregional ist eigentlich egal) vorbeikommt und sich anschauen muss, wie Schneisen in die Landschaft geschlagen werden und was für Summen dort verbaut werden kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Für die Radfahrer ist trotzdem meist kein Euro mehr übrig…😒

Dass Menschen von Lärm krank werden können, haben wir spätestens in Lohmar (bei Köln) auf einem Campingpatz erleben dürfen. Auf den ersten Blick idyllisch am Bach gelegen, wurde uns schnell klar, dass wir zwischen A3 und Einflugschneise des Flughafen Köln-Bonn unser Zelt aufgeschlagen haben. Nur so viel noch: Wir haben uns am 2. Tag gewünscht, dass der Wind dreht und wir wieder die startenden statt der landenden Flieger über uns haben, damit der Boden nicht mehr so vibriert.

Nach 25 Nächten auf fast genauso viel verschiedenen Campingplätzen bleibt rückblickend zu sagen, dass im Allgemeinen die meisten Plätze mit zeltenden Radfahrern nicht besonders viel anfangen können, was mitunter daran liegen mag, dass es 1. nicht so viele gibt und 2. das Hauptgeschäft den motorisierten Camper betrifft. Im Durchschnitt bezahlt man für 2 Personen mit 2 Rädern ca. 15,- € pro Nacht. Kinder unter 2 Jahren sind meist kostenlos. Leider sind die Lagerplätze nicht immer eben und für eine warme Dusche werden oftmals noch extra Duschmarken berechnet. Die Kosten sind typischerweise in Urlaubsregionen teurer als dort, wo generell eher tote Hose ist.

Neben aller Kritik, es gab auch etliche schöne Dinge zu sehen -insbesondere urbane Lebensräume wie z.B. Osnabrück und Lübeck, um nur zwei Orte zu nennen. Und der deutsche Ostseestrand ist toll! 😊

Von einem Radreiseparadies ist Deutschland jedoch sehr weit entfernt.

 Abschließend noch ein paar Eindrücke von den schönen Ecken:

Untwegs im Oldenburger Land (Niedersachsen)


Die Eifel
Sightseeing in Lübeck

Steilküste an der Ostsee

kurze Pause irgendwo in Schleswig-Holstein

Freitag, 23. Juni 2017

Kleiderpost

Gestern hat Linda neue Kleidung bekommen. 
Der Abstecher nach Fehmarn hat sich gelohnt. Die Kleiderauswahl bei Cottonbudbaby ist perfekt gelungen. Auch die kleine Maus ist ganz entzückt 😍
Bei Interesse für ein öko-faire Kleiderabo, z.B. falls Nachwuchs ansteht 😉 gibt's unter www.cottonbudbaby.com mehr Infos. (seit neuestem sogar bis Größe 92).




Dienstag, 13. Juni 2017

Wir wollen Meer

Wir sind jetzt seit ca. 3 Wochen unterwegs und haben endlich das Meer erreicht!
Unfassbar, wir sind tatsächlich 1000 km von Mainz an die Ostsee geradelt. Das Wasser ist noch zu kalt um in die Wellen zu springen. Wir entspannen lieber bei alkoholfreiem Bier im Strandkorb und lassen uns die Sonne auf die weissen Bäuche scheinen. Der Rest ist schon schön braun, typische Radfahrer-Bräune eben :-) 
Das Wetter kann sich noch nicht so richtig entscheiden: Von strahlendem Sonnenschein, über stundenlange Regenschauer bis zu starken Windböen ist alles dabei. 
Wir fahren nun die Ostseeküste entlang und werden in ca. 4 Tagen Dänemark erreichen. Dort gibt es endlich die Möglichkeit "natürlich" zu zelten und freuen uns, nach so vielen Nächten auf Campingplätzen wieder etwas mehr Privatspähre genießen zu können.
 



 

Dienstag, 6. Juni 2017

Pause bei Oma ist das Beste

Unser zweiter Erholungstag neigt sich dem Ende. Bevor wir uns morgen weiter Richtung Norden auf den Weg machen, durfte ein Besuch bei Jan's Oma in Achim nicht fehlen. Nirgendwo kann man sich besser verwöhnen lassen als bei Oma. Jetzt haben wir ein paar schöne Geschichten im Gepäck und ein ordentliches Energiepolster um den bevorstehenden Winden an der Küste zu trotzen.

Nach 70km schmeckt die selbstgemachte Torte doppelt so gut

Linda auf Entdeckungstour übt fleißig das Krabbeln


Mittwoch, 31. Mai 2017

Neulich beim einkaufen...

haben doch tatsächlich 2 Rowdies den letzten Parkplatz besetzt 😂











Sonntag, 28. Mai 2017

Mittwoch, 24. Mai 2017

Kofferpacken für Minimalisten

Wir wurden mittlerweile oft gefragt, was die Mädels überhaupt anziehen über die ganze Zeit und wie man den Kleiderschrank am Fahrrad anbringt. 😉

Die Antwort ist relativ einfach:
1. Mietkleidung für kleine "Wattestäbchen" 😍 Da ist nur das Wichtigste drin, von allem etwas, ökologisch und nachhaltig hergestellt, genau die richtige Menge um immer was sauberes anzuziehen und wenn's nach 4-8 Wochen nicht mehr passt - gibt's ohne Stress mit der Post die nächste Größe.
Man spart 'ne Menge Geld und supersüß sind die Sachen natürlich auch noch!
Das Kleiderabo ist natürlich auch für alle anderen geeignet. Bei Interesse: www.cottonbudbaby.com

2. Kleiderschrank aufräumen 😀😈


Der Inhalt einer Cottonbudbaby Box + Baby :-)

alles außer Kleidung

Alex' Kleiderpaket